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Mehr InformationenLetzte Woche haben wir es endlich mal geschafft, Undine anzuschauen (von Christian Petzold mit Paula Beer und Franz Rogowski in den Hauptrollen, Berlinale Gewinner in 2020). Leider nicht im Kino, daher mit etwas eingeschränktem Filmgenuss, trotzdem war der Film sehr sehenswert. Die eher mäßigen Bewertungen im Netz kann ich nur bedingt nachvollziehen. Ein sehr ruhiger Film, in dem Petzold es versteht, mit wenig Dialogen und reduzierter Handlung schöne Stimmungsbilder aufzubauen. Was sicher auch an dem musikalischen Thema liegt, das der Undine zugeordnet ist: Das Adagio aus BWV 974, Johann Sebastian Bachs Übertragung des Konzert für Oboe und Orchester von Marcello für Cembalo. Nach dem Filmschauen habe ich nach Einspielungen dieses Stücks gesucht und bin (nach Glenn Gould und Khatia Buniatishvili) bei Víkingur Ólafsson als mein persönlicher Favorit gelandet.
Von BWV 974 war es dann nicht weit bis zum Album Debussy / Rameau, das der isländische Pianist im April 2020 veröffentlicht hat, mit Werken der titelgebende Komponisten. Was erst mal gewagt klingt, liegen doch mehr als 180 Jahre und damit musikalisch Welten zwischen den beiden. Aber es ist eine sehr gelungene Zusammenstellung.
Die Gemeinsamkeiten der beiden beschreibt Ólafsson unter anderem so:
Mir kommt in erster Linie ihre Phantasie in den Sinn. In jedem Stück steckt diese tiefe Poesie, dieses Gefühl des Unerwarteten. Nichts ist selbstverständlich. Die Musik ist sehr individuell. Sie haben ihre eigene Stimme gefunden und klangen wie kein anderer ihrer Zeitgenossen.
Víkingur Ólafsson auf mdr Kultur
Ólafsson ist – ganz im Sinne des Albumcovers – wie Beatrice Schwartner bei mdr Kultur meint: „einfach ein Klangfarbenmagier“. Was dann auch wieder den Kreis zu Undine schließt: Es muss nicht immer das actionreich „Aufgebretzelte“ sein, manchmal können auch die eher ruhigen – oder besser: unaufgeregten – Werke überzeugen.